Piemont: Alice Bel Colle
Zwischen den Hügeln des Alto Monferrato, in einer außergewöhnlichen Weinbaulandschaft bei der Provinz Alessandria, liegt das Städtchen Alice Bel Colle. Hier schreiben die 150 Mitglieder der Kooperative Cantina Alice Bel Colle seit 1955 ihre Geschichte. Eine Geschichte, die auf 370 Hektar geschrieben wird, deren Autoren kontinuierlich nach Qualität suchen. Dabei haben sie die Tradition im Blick, sorgfältig die besten Trauben ihres einzigartigen Weinbaugebiets auszusuchen und die Hektarerträge zu reduzieren, um das feinste Aroma in ihren Wein zu bekommen. Ein Aufwand, der sich lohnt. Der Name Alice Bel Colle ist bei Wein-Insidern in ganz Italien für herausragende Qualitäten bekannt und wird in einem Atemzug mit führenden, deutlich teureren Weingütern des Piemont genannt. Eine schöne Anerkennung für die engagierte Arbeit der verantwortlichen Önologen Diana Reggio und Giuseppe Caviola mit ihrem gesamten Team.
http://www.cantinaalicebc.it/en/
Languedoc: Alma Cersius
Die Genossenschaft Alma Cersius mit 167 Mitgliedern bewirtschaftet im Languedoc insgesamt rund 1200 Hektar Weinberge in und um die Gemeinden Portivagnes, Villeneuve les Béziers und Cers. In dem Dorf Cers hat die Genossenschaft auch ihren Sitz. In den Lagen wächst ein bunter Rebsortenspiegel in den IGP Pays d’Oc und IGP Côteaux du Libron, die vom mediterranen Klima und den milden Winden des Cers profitieren. Man sagt, die Trauben seien vom Wind des Cers „geküsst“. Seit 2009 hat Alma Cersius eine Vielzahl an prämierten Weinen produziert, die sich jedes Jahr aufs Neue bei Verkostungen behaupten.
Die Weinbauern der Genossenschaft bezeichnen sich selbst als „Weinbauern zwischen Himmel und Erde“ und beziehen sich dabei auf die Essenz vom Terroir: Boden, Klima und ihre eigene Arbeit als Weinbauern. Sie zielen bei ihren Weinen nicht nur darauf ab, ihre Region widerzuspiegeln, sondern auch Momente im Leben zu illustrieren. Sie sind der Meinung, die Weine haben eine Seele. „Wir sind der Überzeugung, dass unsere Weine Geschichten haben, die es verdienen erzählt und erlebt zu werden, nicht nur getrunken und bewertet zu werden“, sagt uns Guillaume Bonzoms, der 2005 als Direktor die Verantwortung für die Kooperative übernommen hat. Mit Elan, Ausdauer, Empathie und Konsequenz hat der agile und sympathische Katalane einen revolutionären Umbruch der verkrusteten Strukturen vollbracht und seinen kompromisslosen Qualitätsanspruch durchgesetzt.
Seit 2019 ist Alma Cersius HVE (Haute Valeur Environnementale) zertifiziert, mit der Höchsten Stufe 3: Die Zertifizierung berücksichtigt beispielsweise Aspekte wie die Erhaltung der Biodiversität, die Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und ein nachhaltiges Bewässerungsmanagement. Für Alma Cersius ist die Zertifizierung kein Marketinginstrument, die Weinbauern sehen es als ihre kollektive Pflicht, eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.
Guillaume Bonzoms füllt seine Weine traditionell in Flaschen. Vor ein paar Jahren konnten wir ihn überzeugen, diese phantastischen Weinqualitäten für uns auch in Weinschläuche zu füllen.
https://www.almacersius.com/en/alma-cersius/
Friaul: Armani
Albino Armani, seine Frau Egle und sein Sohn Federico Armani sind die treibende Kraft hinter der Cantina Vini Armani. Unterstützt wird die Familie von einem engagierten Team, darunter die drei Winemaker Alberto Massaro, Manuel Tonolli und Marco Campostrini. Während Albino Armani in seiner Leidenschaft für Wein und Land voll aufgeht, ist seine Frau Egle die Botschafterin des Hauses und Federico widmet sich voll und ganz dem Marketing.
Seit vier Jahrhunderten, genauer gesagt seit dem 7. Dezember 1607, betreiben die Vorfahren von Albino Armani Weinbau. Das Herzstück der Cantina ist das Anwesen in Dolcè im Etschtal in der Provinz Verona. Die Weinberge von Dolcé liegen am äußeren Rand Venetiens, wo die Regionen Venetien und Trentino zusammentreffen. In diesen Weinbergen entstehen Weine, die sich durch lebendige Frische und Kraft auszeichnen. Vier weitere Weinkeller in drei Anbaugebieten sind inzwischen dazugekommen. In Marano im Valpolicella-Gebiet, verschmilzt die Kellerei schon mit der Grenze der Bergregion. Terroir, Sonneneinstrahlung und Böden bieten jedoch ideale Voraussetzungen für den Anbau der regionalen Rebsorten. Weitere Kellereien liegen in den Provinzen Treviso in San Polo di Piave, in Sequals in der Region Friaul vor den Karnischen Alpen und in Vallagarina am Fusse des Monte Baldo. Hier ist das Mikroklima vom nahegelegenen Gardasee geprägt.
Die Fortführung der Familientradition allein ist für Albino Armani nicht genug. Seine Vision ist es, Produktionsmethoden zu suchen, die das Gleichgewicht der Natur begünstigen und wiederherstellen und so die zukünftigen Generationen seiner Familie und der Menschen, die in der Region leben, eine Zukunft zu geben. Dies ist aus dem Respekt vor Land und Leuten gegründet, die unzertrennlich mit seiner Kindheit verbunden sind. So haben Albino Armani und Egle ein Wertesystem für ihre Arbeit festgelegt, das Terroir, Ethik, Verantwortung, Transparenz und Nachhaltigkeit beinhaltet. In der Konsequenz sind die Trauben von Albino Armani SQNPI zertifiziert, ein nationales Qualitätssystem für integrierte Produktion mit geringer Umweltbelastung und Reduktion chemischer Behandlung.
Bei unserem Besuch im Valpolicella-Gebiet wurden wir sehr herzlich von Egle empfangen und durch die Kellerei geführt. Vor der Besichtigung haben wir bei einem Spaziergang die Umgebung näher kennengelernt und waren beeindruckt von dem nachhaltigen Konzept, das weit über den Weinbau und die daraus resultierenden Kellerarbeiten hinausgeht. Uralte Obstsorten, regionstypische Pflanzen, ein See und Ruheorte für alle Menschen und Tiere der Region sind der Auftakt für einen Weinkeller, der das Gestein der Region, Wasser und Energie in eine komplexe Einheit bringt. Waren wir davon schon begeistert, so sind die Weine mit Sicherheit die qualitative Essenz dieses Konzepts. Bravissimo!
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